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Die Dudes waren Ausgesetzte, Wilde, Entflohene, doch in erster Linie Freigeister. Allerdings mit einem gehörigen Drogenproblem. Das machte es per se unmöglich, daß sie je in einem Menschenhaushalt unterkommen konnten. Die Menschen selbst ließen sich oft und gern allerlei Drogen schmecken, aber seltsamerweise erachteten sie diese Vorliebe bei Tieren als höchst unschön, um nicht zu sagen als abnormal. Sie sahen in unseresgleichen das Idealbild ihrer selbst, rein und völlig abstinent, und akzeptierten es nicht, wenn das makellos Animalische im buchstäblichen Sinne auch nur von einem Wermutstropfen verunreinigt wurde.

Den Dudes war das freilich egal. Denn sie hatten mit der Außenwelt und den Menschen schon längst abgeschlossen. Allesamt teilten sie in der einen oder anderen Form das gleiche Schicksal wie ich. Gleichgültig, wie sie sich über die Runden brachten, ohne anständiges Futter und medizinische Versorgung besaßen sie eine sehr geringe Lebenserwartung. Und das wußten sie. Also machten sie das Beste daraus.

Zu dieser Analyse gelangte ich natürlich erst viele Jahre später. Erst da erkannte ich, was für einen unschätzbaren Dienst die Dudes für meinen Werdegang geleistet hatten.

»Hast den kompletten Tag weggeratzt, Dude«, sagte der Siamese, als ich wieder die Augen öffnete. Natürlich war er von einem echten Siamesen so weit entfernt wie ein Smart von einem Ferrari, obwohl man beide als Auto bezeichnete.

Es war inzwischen Abend geworden. Nur wenige Kerzen brannten noch. Es war still um die anderen Dudes geworden. Weder sangen sie sich ins Delirium, noch betrieben sie die Nonstop-Schnüffelei an den Minzestengeln. Viele hatten sich zu Kringeln gerollt und schliefen. Der weiche Kerzenschein ließ sie wie kleine Dünen beim Sonnenuntergang am Strand erscheinen.

Ich lag immer noch rücklings auf dem Blätterhaufen und sah die Mondsichel und die Sterne am Ende des kreisrunden Brunnenschachts über mir. Schön anzuschauen waren sie, wie sie vollendete Harmonie und universelle Weisheit ausstrahlten, obwohl sie in Wahrheit gänzlich blind waren gegenüber den tagtäglichen Massakern unter ihnen. Eine hübsche Dekoration, weiter nichts.

Nach der Aussage des Dudes hatte mein Trance-Zustand den ganzen Tag gewährt. Zumindest hatte mir das Zeug für eine kleine Weile über das Trauma meiner dahingemeuchelten Familie hinweggeholfen. Was nicht hieß, daß die Eindrücke vom zurückliegenden Grauen nicht immer noch in meinem Hinterkopf durcheinanderwirbelten. Im Gegenteil, jetzt, da die Wirkung der Droge verflogen war, kamen sie mit doppelter Vehemenz zurück. Doch der Selbsterhaltungstrieb gebot es, daß ich die Zähne zusammenbiß und alles Negative einstweilen beiseite schob.

»Hunger!« sagte ich.

Der Halb- oder Viertel- oder Achtel-Siamese lächelte verschmitzt. »Hab's mir schon gedacht, Dude.« Mit diesen Worten senkte er den Kopf, kam mit einem undefinierbaren, dunklen Ding zwischen den Zähnen wieder hoch und klatschte es vor mich hin. Es handelte sich um ... nun, es war in der Tat schwer zu bestimmen, um was es sich handelte. Grau, feucht und faltig sah es aus. Dieser Masse das Etikett »Fleisch« zu verpassen, fiel mir wirklich schwer, wogegen das Wort »gewöhnungsbedürftig« ins Schwarze traf. Folgerichtig zeigte ich die einzig angemessene Reaktion: »Bäh!«

Der falsche Siamese zuckte mit den Schultern.

»Ist deine Entscheidung, Dude. Hab aber das blöde Gefühl, daß die Lieferung aus dem Delikatessengeschäft heute nicht mehr eintrifft. Ich heiße übrigens Eloi.«

Während ich ihm mit einer Hirnhälfte zuhörte, war die andere in den Abwägungsprozeß vertieft, ob ich in dieses offensichtlich ungenießbare Etwas hineinbeißen sollte oder nicht. Ohne zu einem Schluß zu kommen, übrigens.

»Also, Dude, jetzt sperr mal ganz weit die Lauscher auf«, begann Eloi, wobei er mit einem ironischen Blick den Wettkampf zwischen meinem Mordshunger und dem Ekelgefühl verfolgte. »Davon könnte dein kleines Leben abhängen.«

»Wieso?« sagte ich. »Sind wir hier unten vor den Jägern nicht sicher?«

»Vor den Jägern vielleicht. Aber glaubst du im Ernst, daß sich alle Gefahren dieser Welt in Luft auflösen, wenn man sich einfach die Bettdecke über den Kopf stülpt? Auch wir müssen mal an die frische Luft, zumal einem das Dope nicht aus den Ohren wächst.«

»Dope – was?«

»Das Zeug, das dich in den süßen Traum geschickt hat. Außerdem kommt das liebe Fresschen nicht von selbst auf allen vieren reingedackelt und setzt sich dir auf den Teller, wenn du verstehst, was ich meine. Von dieser Geheimhöhle führt ein langer Schlauch nach draußen.« Er deutete mit dem Kopf in Richtung des dunklen Ausgangs im Hintergrund, der in eine Röhre zu münden schien. »Wahrscheinlich eine ausgetrocknete Verbindung, die Anno Dunnemals die umliegenden Häuser mit Frischwasser versorgt hat.«

»Und wo kommt man da heraus?« fragte ich.

»In einem Garten, der parkähnliche Ausmaße besitzt.«

»Wo ist der Haken?«

»Das verklickere ich dir gleich. Zuerst aber möchte ich dir etwas über unsere Gemeinschaft erzählen. Wie du dir denken kannst, wurden wir alle nicht mit dem goldenen Löffel im Arsch geboren. Du siehst auch nicht gerade so aus, als hätte dir Papa ein ordentliches Aktiendepot hinterlassen. Jedenfalls halten wir hier alle zusammen – ich meine, wenn wir nicht gerade auf 'm Trip sind. Und wir bieten jedem Dude Zuflucht, der in Not geraten ist. Alles wird brüderlich und schwesterlich geteilt.«

Er las es wohl an meinen herabhängenden Schnurrbarthaaren ab, daß ich an seinen letzten Worten meine Zweifel hegte.

»Das heißt, wenn es etwas zu teilen gibt. Wer den Brunnen als erster entdeckt hat, wissen wir nicht mehr. Wahrscheinlich gar niemand, und jeder ist irgendwann in einer ähnlichen Situation wie du reingesegelt. Doch wie du siehst, kam von oben nicht nur regelmäßig ein Satz spitzer Ohren hereingeflogen. Die Menschen haben im Lauf der Jahre ihren Müll hier reingekippt. Vornehmlich die Bücherbestände ihrer verstorbenen Angehörigen. Einer von ihnen war offensichtlich in einer ganz miesen Klemme und hat die komplette Kerzenmanufaktur seines dahingeschiedenen Opas in dem Loch entsorgt.«

»Und ihr lest all die Bücher?«

»Naja, wie man's nimmt, Dude. Man kann Bücher lesen oder in sie eintauchen. Der gute Minzenstoff hilft uns dabei, das Letztere zu praktizieren. Wenn du Bock hast, kann ich dir das Lesen beibringen. Ist ganz leicht. Was anderes gibt es hier drinnen ohnehin nicht zu tun. Echt heavy, was alles in diesen Wälzern drinsteht. Hast du gewußt, daß sich ausgerechnet Hemingways Sohn einer Geschlechtsumwandlung unterzogen hat?«

»Aber auch ihr müßt irgendwann einmal heraus«, sagte ich, ohne mich beirren zu lassen. »Und das ist der eigentliche Haken an der Geschichte, nicht wahr?«

Eloi, der im schummerigen Licht und in seinem verwuselten Schmuddellook selbst wie entsorgter Unrat wirkte, verzog die Lippen zu einem erstaunten Lächeln. Seine strahlend blauen Augen jedoch sprachen eine andere Sprache. Ein leises Flackern der Unsicherheit war darin zu erkennen, ein Anflug furchtsamen Stutzens, als hätte ich an einem bösen Geheimnis gerührt.

»Wußte ich's doch, daß in deiner kleinen Birne mehr steckt als in all den verkifften Kürbisköpfen in diesem stinkenden Puff!« rief er aus. Als Zeichen der Anerkennung leckte er mir über die Stirn, was ehrlich gesagt eher einer Strafe gleichkam. Sein Atem roch wie die undefinierbare Futterattrappe vor meinen Pfoten, und über die dubiose Zusammensetzung der klebrigen Feuchtigkeit an meiner Stirn mochte ich lieber nicht nachdenken. Dennoch spürte ich augenblicklich jenes warme Gefühl in mir aufsteigen, welches ich stets empfunden hatte, wenn es im Kreise meiner Familie Anlaß zur Freude gegeben hatte und wir alle für Sekunden von der unbarmherzigen Welt in eine sorglose wegdriften konnten. Kurz, schon begann ich in Eloi eine Art familiärer Ersatzfigur zu sehen.

»Ja, der berühmt-berüchtigte Haken, Dude«, fuhr Eloi fort, nachdem sein Lächeln einem bekümmerten Ausdruck gewichen war. »Den gibt es immer im Leben, und nicht nur in dem Leben der glitschigen Kollegen mit den Kiemen. Verdammt, ich weiß gar nicht, wie und wann das alles angefangen hat. Allerdings ist es bei der ganztägigen Volldröhnung auch schwer, den Überblick zu behalten oder besser gesagt das bißchen Gedächtnis, das man besitzt, wenn du verstehst, was ich meine. Jedenfalls existiert in dem Park da draußen das größte und saftigste Minzenfeld im Umkreis, und da wir hier alle tief im Herzen afghanische Bauern sind, stehlen wir uns zwischendurch raus und fahren die Ernte ein. Und wenn uns dabei zufällig ein Rattenmann und eine Rattenfrau über den Weg laufen, sind wir christlich genug, sie in unserem Bauch miteinander zu vereinen.«

»Aber in letzter Zeit verlaßt ihr das Kerzenparadies nicht mehr so gern?« fragte ich. Die Belobigung von eben hatte mich etwas keck werden lassen.

»Right, Dude, wir verlassen die warme Stube nur noch ungern, weil draußen inzwischen eine ansteckende Krankheit grassiert. Und die heißt der Tod! Seit kurzem kommen einige unserer Leute nicht mehr zurück. Ihre verstümmelten Leichen finden wir dann auf den Minzefeldern. Nur wenige schaffen es noch zurück bis in die Röhre. Was ihnen aber auch nicht mehr viel nützt. Tot ist tot. Hat das nicht Seneca gesagt? Oder war es Kafka?«

»Vielleicht sind es die Jäger, die meine Familie und mich im Visier hatten.« Innerlich focht ich immer noch eine dramatische Entscheidungsschlacht aus, ob ich in den Dreck vor mir hineinbeißen sollte. Wenn Eloi mir wenigstens etwas über seine Beschaffenheit verraten hätte.

»Das ist ziemlich abwegig, Dude«, erwiderte Eloi. »Die Typen, die dich zum Waisen gemacht haben, sind irgendwelche gelangweilten Rentner, die sich furchtbar darüber aufregen, wenn unsereiner in ihre Blumenbete kackt. Spießer, die den lieben langen Tag nichts anderes zu tun haben, als ihrem Großreinemachen-Wahn zu frönen. Solche Brüder schießen mit ihren Holzgewehren aus der Ferne, wo sie das angerichtete Elend nicht so genau mit ansehen müssen. Nein, ich rede von einem wahren Monster, das im Park sein Unwesen treibt. Die Leichen sehen immer so aus, als wären sie von Metzgerlehrlingen fürs Üben verwendet worden.«

Es versteht sich von selbst, daß diese Information nicht gerade dazu beitrug, meine Stimmung zu heben. Noch vor ein paar Stunden hatte ich geglaubt gehabt, den Schrecken zumindest für eine Weile hinter mir gelassen zu haben. Die verborgene Unterwelt hatte für mich Schutz und Geborgenheit in vollendeter Form versinnbildlicht. Nun jedoch mußte ich erkennen, daß das Böse ein übler Geruch ist, der einen verfolgt, wohin man auch flieht, mehr noch, daß die gesamte Welt in diesem Gestank erstickt.

Alles Schwarz in Schwarz also? Nicht ganz. Zum ersten Mal verspürte ich bei Elois Worten trotz ihrer beängstigenden Tragweite etwas, das mich elektrisierte. Man nenne es pervers, man nenne es zynisch, von mir aus auch eine widerliche Charakterschwäche. Doch diese Charakterschwäche war es, von der ich mein Leben lang nicht mehr loskommen sollte: unbezähmbare, besinnungslose Neugier! Mit einem Mal wichen die blutigen Bilder ins Abseits, und nur die Frage nach ihrem Zustandekommen, nach dem Wie und Warum beschäftigten meine Gehirnzellen. Und es wäre gelogen, wenn ich sagte, daß dieses Nachdenken nicht mit Faszination, ja mit vergnüglicher Gripsgymnastik einhergegangen wäre. Schon in diesem Augenblick war ich dem Rätselraten in gruseliger Manier verfallen und nicht mehr der Knabe, der es bei derlei Schauergeschichten mit einem furchtsamen »Huch!« bewenden ließ. Man könnte es auch anders ausdrücken: Von da an war ich verflucht.

»Okay, Eloi«, sagte ich und kam von dem Blätterhügel herunter, um mir die Beine zu vertreten. »Zwei Fragen: Erstens, was ist das für ein Zeug, das du mir zum Fressen vorgesetzt hast? Und zweitens, habt ihr einen Verdacht, wer für die schändlichen Taten hier in der Gegend in Frage käme?«

»Antwort numero uno: das Beste, das wir anzubieten haben. Es ist Wild. Riecht ein bißchen streng, sieht auch ein bißchen strange aus, aber ansonsten ist es tadelloses Fleisch. Vielleicht ist dir aufgefallen, daß draußen alles ein wenig dem Dornröschenschlaf anheimgefallen ist und es überall wuchert wie im Urwald. Deshalb verirren sich mittlerweile auch ein paar Rehe aus dem benachbarten Naherholungsgebiet in die Gärten. Ob du es glaubst oder nicht, Dude, eins von den Viechern ist ausgerechnet vor der Röhrenöffnung an Altersschwäche oder so was verendet. Wir konnten noch die besten Stücke von ihm in die Höhle retten, bevor die Menschen es wegschafften. Und Antwort numero due: Tja, die ist ein bißchen komplizierter ...«

»Dann laß dir ruhig Zeit damit.« Ich sauste den Blätterhügel wieder hinauf und stürzte mich auf das Wildbret. Es schmeckte in der Tat etwas seltsam, aber der Hunger trieb es hinein, und je mehr mir in den Magen kam, desto schneller gewöhnte ich mich an die neue Kost.

Unterdessen zauberte Eloi einen frischen Stengel seiner Lieblingspflanze hervor und gab sich dem Schnüffeln, Reiben und dem Beißen an dem Ding hin. Daß er dabei immer noch geradeaus sprechen konnte, ließ sich nur mit dem jahrelangen Umgang mit der Droge erklären.

»Dieser Park da draußen ist eigentlich der sich selbst überlassene Garten einer um die Wende des vorigen Jahrhunderts erbauten Protzvilla«, fuhr Eloi fort, während er an der Pflanze solch gymnastische Verrenkungen vollführte, als unterhielte er eine Liebesbeziehung zu ihr. »Um das Haus selbst sieht es nicht besser aus. Kein Wunder, denn wie man so hört, hat es dreißig Jahre lang leergestanden. Es ist eine Ruine, ein Ratten-Eldorado, ein Geisterhaus.«

»Sag bloß, die Geister versuchen sich an euch als Metzgerlehrlinge.« Ich schmatzte mit vollem Mund und hoffte, daß er mich überhaupt verstand.

»Im Gegenteil. Die Geister sind längst aus dem Haus vertrieben worden, und der Hausherr ist wieder zurückgekehrt. Mit den dreißig Jahren Leerstand hat es nämlich etwas auf sich. Und mit dem Hausherrn auch. Der soll in dieser Zeit im Knast gesessen haben. Warum und wieso, weiß der Teufel. Doch ich gehe mal blind davon aus, daß man jemanden nicht deshalb so lange verknackt, weil er sein Fahrrad auf dem Behindertenparkplatz abgestellt hat. Niemand von uns hat ihn jemals gesehen, aber er ist da drin. Das Licht brennt die ganze Nacht, das kann man an den erleuchteten Fenstern erkennen. Es kursieren die wildesten Gerüchte um diesen Mann. Manche behaupten, er sei ein Serienmörder gewesen, andere sagen sogar, er wäre ein Kannibale.«

»Verstehe. Und wenn sich in der Nähe gerade kein Zweibeiner auftreiben läßt, begnügt er sich halt mit leckeren Vierbeinern. Ergibt irgendwie einen Sinn.«

Ich hatte mein Mahl beendet, und trotz meiner sarkastischen Bemerkung war ich Eloi in Wahrheit für die köstliche Speise dankbar.

»Nun ja, Dude, sind halt so Gerüchte. Und die entstehen fix in einer Gegend, in der der Minzeverbrauch derart um sich gegriffen hat, daß Realität und Phantasie Jacke wie Hose sind. Doch ich sehe schon, in deinem Oberstübchen drehen sich ein paar Zahnräder mehr als in denen der Schlaffies in dieser Stinkekammer.«

Ich ließ mir die letzten Leckerbissen schmecken, indem ich mit der Zunge die Reste zwischen meinen Zähnen herauspulte und dann in den Rachen beförderte. »Entschuldige, Eloi, ich wollte mich nicht über dich lustig machen. Seit heute morgen weiß ich selbst, zu was Menschen imstande sein können. Aber daß ein serienmordender Kannibale direkt vor eurer Haustür wohnen soll, paßt doch ein bißchen zu perfekt ins Bild, findest du nicht? Spontan habe ich da eine andere Erklärung, wenn auch eine schlichte. Du hast erwähnt, daß sich bisweilen wilde Tiere aus dem Naherholungsgebiet in die Gärten verirren. Könnten sich unter ihnen nicht auch solche befinden, die nicht so gern grasen, sondern ebenso wie wir Frischfleisch bevorzugen?«

In Elois Gesicht erschien erneut das verdutzte Lächeln. Er wirkte so, als hätte er mit einem Mal über meinem Kopf eine Glühbirne aufleuchten sehen. Mit seinen knitterigen Schnurrhaaren, von denen fusseliges Zeug herunterhing, und dem siamtypisch dunklen, allerdings schon ergrauten Fell um Augen- und Schnauzenbereich sah er nun wie ein Depp aus, der erfolgreich bis drei gezählt hat.

»Hey Dude, du hast nicht nur mehr Zahnräder unter der Schädeldecke als wir, sondern du bist ein wahres Genie! Verdammt, warum bin ich nicht selbst auf die Idee gekommen? Na, damit ist der Fall geklärt, würde ich sagen. Wir dürfen einfach den Brunnen nicht mehr in den Nachtstunden verlassen, dann sind wir in Sicherheit.«

Der jüngste Genuß der guten alten Minze hatte die Beweglichkeit seiner Gesichtsmuskeln, insbesondere aber sein Denkvermögen arg verlangsamt. »Nicht so voreilig, Eloi«, sagte ich und stieß einen unhörbaren Rülpser aus. »Nur weil ich eine mögliche Erklärung locker aus dem Ärmel schüttele, heißt das nicht, daß irgend etwas geklärt wäre.«

»Nicht?« Seine Schnurrbarthaare knickten nun vollends ein.

»Nein! Vielleicht hast du nämlich recht, und ich habe unrecht. Vielleicht könnte dieser ominöse Kerl in seiner verfallenen Villa doch für die Morde in Frage kommen. Es könnte noch viele andere Möglichkeiten geben. Ich meine, wenn euch eine solch schlimme Gefahr bedroht, untersucht ihr nicht die Leichen und die Spuren, um irgendwelche Rückschlüsse auf den Tathergang zu ziehen?«

»Ähm, eigentlich nicht. Wir sind einfach immer zu geschockt, um ...«

Plötzlich erfüllte ein dumpfes Kreischen den Raum, das ganz offensichtlich aus der Verbindungsröhre herausschallte. Unsere Köpfe fuhren wie automatisch in diese Richtung. Die anderen Höhlenbewohner wurden abrupt aus dem Schlaf gerissen. Einige sprangen sofort auf die Pfoten, andere brauchten ein Weilchen, um sich zu berappeln. Aber innerhalb weniger Sekunden stand im schwachen Kerzenschein eine regungslose Menge Spitzohriger, die mit schreckgeweiteten Augen zu dem einzigen Ausgang aus dem Brunnenbecken starrte. Dort war nun das spezifische Trippeln eines Artgenossen zu hören, das entsteht, wenn die Krallenspitzen in schneller Folge an einem glatten Fußboden schaben. Alle hielten den Atem an.

Aus der Finsternis des Lochs sprang uns schließlich der Kerzen-Heini von heute morgen entgegen. Der rote alte Zausel mit den kupferfarbenen Glubschern sah noch verzottelter aus, gerade so, als sei er mit knapper Not der Explosion in einer Feuerwerksfabrik entronnen. Die Haare standen ihm zu Berge, und er hechelte asthmatisch.

»Dudes, oh Dudes, es hat schon wieder einen Dude rübergemacht!« krächzte er in die angespannte Stille hinein und rollte dann derart unheilschwanger mit den Augen, als sei das Ende der Welt gekommen.

Ein ehrfürchtiges Stöhnen aus allen Kehlen ging durch den Raum. Viele der Artgenossen griffen sofort zu den neben ihnen liegenden Minzestengeln und begannen daran zu schniefen, als wären diese Medikamente, die einem bevorstehenden Infarkt vorbeugen können. Der Rest benahm sich nicht weniger panisch. Ein aufgeregtes Getuschel setzte ein.

»Was bedeutet das?« Ich warf einen hastigen Blick auf Eloi, obwohl ich die Antwort schon zu kennen glaubte.

»Der Kannibale hat wieder zugeschlagen. Oder ein Waldtier, das das Grasen satt hat. Oder Graf Dracula, der Werwolf und Frankensteins Monster sind aus den Büchern rausgekrochen und machen da draußen 'n bißchen Urlaub. Such' dir eine Variante aus, Dude.«

»Nein, das will ich nicht«, erwiderte ich. »Ich möchte es sehen ...«

Offenkundig war ich mit diesem Wunsch nicht allein, denn die durch die Grauensnachricht aufgepeitschte Meute schob und drängte bereits in Richtung der Röhre. Der rote Zausel war schon wieder darin verschwunden, um den Touristenführer für die Leichenbeschau zu spielen.

Auch ich wollte mich in die Schlange einreihen und preschte vor, als Eloi mit strenger Miene vor mich trat und mir den Weg versperrte. »No way, Kleiner, dafür bist du wirklich noch zu jung.«

»Wie bitte?«

»Dude, du hast heute morgen deine komplette Familie verloren und willst dir jetzt auch noch den Anblick einer gräßlich entstellten Leiche antun? Nein, ich als der dienstälteste Minzendude hier kann das nicht zulassen. Du bleibst schön im Brunnen.«

»Eloi, hast du den Verstand verloren? Du hast doch eben selbst zugegeben, daß ihr bei dieser unseligen Geschichte außer wilden Gerüchten und Spekulationen nichts zu bieten habt. Und jetzt willst du ausgerechnet demjenigen den Zugang zu der Leiche verbieten, der da ein paar Ideechen mehr auf Lager hat?«

Sein von ersten grauen Haaren durchsetztes Maskengesicht bekam einen skeptischen Ausdruck und wurde dann richtiggehend nachdenklich. Die an den Rändern wie zernagt aussehenden Ohren zuckten nervös. »Und was spricht dafür, daß du mehr zur Aufklärung beitragen könntest? Du kannst ja nicht einmal lesen.«

Ich seufzte resigniert und senkte den Kopf. Er hatte recht. »Nichts«, sagte ich.

Inzwischen hatte sich der Raum geleert, und wir beide standen alleine im trüben Dämmerlicht. Aus den Augenwinkeln registrierte ich, daß Elois Nachdenklichkeit allmählich in Zerknirschung überging. Ohne Frage hatte er berechtigten Grund zur Sorge, daß seinem Schutzbefohlenen ein weiteres Trauma drohte. Doch er kämpfte sichtlich mit sich, weil der Schutzbefohlene eine qualifiziertere Antwort auf die dringliche Frage zu versprechen schien als alle anderen in der Gruppe. Einschließlich er selbst.

»Okay«, sagte er schließlich. »Wir zwei gehen uns die Leiche ansehen. Aber vorher genehmigst du dir noch eine Portion. Das federt die fürchterlichen Eindrücke, die du gleich erhalten wirst, etwas ab.«

Und so geschah es. Ich erging mich an der Minze, wie ich es beim ersten Mal in solcher Intensität nicht getan hatte. Es konnte sogar sein, daß ich den Stengel am Ende aufgefressen hatte. Danach hatte ich ein Gefühl, als schwebte ich auf einem Luftpolster, und das war nicht nur rein physisch gemeint. Eloi und ich betraten den finsteren Schacht, eine grobgehauene Aushöhlung vom Anfang des vorigen Jahrhunderts mit dem ungefähren Durchmesser eines Autoreifens. Die Finsternis darin machte uns natürlich nichts aus, da meine Rasse mit einer schier magischen Sehfähigkeit ausgestattet ist. Gleich Nachtsichtgeräten vermögen unsere Augen selbst der schwärzesten Schwärze noch ein klein wenig Helligkeit abzutrotzen. Von der Röhre gingen beiderseitig einige Abzweigungen ab. Ich nahm an, daß es sich dabei um Verästelungen handelte, die seinerzeit den umliegenden Häusern das Frischwasser zugeführt hatten. Ganz in der Ferne sah ich silhouettenhaft die Kolonne der Dudes, die uns vorausgeeilt waren. Das durch die Minze verursachte Luftpolster in meinem Kopf ließ sie wie eine Prozession von Mönchen auf ihrem Weg zu einem geheimnisvollen Ritual erscheinen. Die Wände der Röhre schienen zu atmen; ganz deutlich vernahm ich von links und rechts hallende Atemgeräusche, die immer intensiver wurden. Komischerweise empfand ich bei all dem Hokuspokus keinerlei Furcht, sondern genoß geradezu die unwirklichen Eindrücke. Was wohl ein Zeichen dafür war, daß ich mich langsam an die Droge gewöhnte und mit den Phantasmagorien besser umgehen konnte.

Ich weiß nicht mehr, wie lange wir unterwegs gewesen waren, denn das Zeitgefühl war mir unter diesen Umständen vollkommen abhanden gekommen. Doch endlich erblickte ich fahles Licht am Ende des Tunnels. Kurz darauf kamen erst die vor uns marschierende Karawane, dann Eloi und ich ins Freie. In einer kleinen Senke, welche von Sträuchern zugewuchert war, hörte die Röhre einfach auf. Der zerschlagene Rand der Öffnung und Bruchstücke auf dem Boden zeugten davon, daß man irgendwann die Hauptleitung des Brunnensystems brutal gekappt hatte.

Wir kraxelten die Senke hinauf, und als wir den Gestrüppvorhang hinter uns ließen, breitete sich im Schein der Mondsichel ein schier unendlich wirkendes Terrain mit einer ins Kraut geschossenen Wiese vor uns aus. Mit den sich selbst überlassenen, krüppeligen Bäumen und den hier und da sich gegenseitig umschlingenden Büschen war es ein beeindruckendes Landschaftsbild. Gegen den Sternenhimmel am Horizont ragte der Schattenriß eines Gebäudes mit einem Mansardendach empor, das vermeintliche Horrorhaus. Einige erleuchtete Fenster waren als glühende Punkte auszumachen.

Schon nach ein paar Metern machte der Troß der Dudes halt und bildete eine Traube. Eloi und ich stießen dazu und drängten uns zwischen den Leibern bis zur vordersten Reihe durch. Natürlich überlagerten die Bilder von der Ermordung meiner Familie immer noch alles, was ich an Entsetzlichem je gesehen hatte. Aber der Anblick, der mir jetzt teilhaftig wurde, war durchaus dazu geeignet, selbst diese widerwärtigen Eindrücke zu übertreffen. In unserer Mitte im Gras lag ein furchtbar verstümmelter schwarzer Artgenosse. Mit solch bestialischem Geschick hatte man den armen Kerl zugerichtet, daß es unmöglich zu ergründen war, wie, womit und in welcher Zeitspanne man ihn in diesen Zustand versetzt hatte. Wie soll ich sagen, er sah irgendwie zermanscht aus. Der Kopf hatte sich vom Hals getrennt, so daß man in das Innere der Luftröhre blicken konnte. Mir wurde schwindlig. Meine Beine verwandelten sich in Gummi, und ich ließ mich erst einmal nieder -

 

»Stop! Aufhören! Film anhalten!« rief Junior. Die Glut im Kamin war längst erloschen, und wäre der durch die Fenster hereinstrahlende bläuliche Abglanz der inzwischen vollkommen verschneiten Außenwelt nicht gewesen, hätte das Zimmer in vollkommener Dunkelheit gelegen. Der Frost draußen konnte uns aber nichts anhaben, hatte sich doch die Wärme des abgebrannten Feuers tief in der Wohnung eingenistet und würde bis zum Morgengrauen anhalten. Ganz im Gegenteil dazu machte sich der Frost in meinem Innern durch die Erinnerungen an die unselige Zeit wieder mit aller Vehemenz breit. Sancta und Blaubart schlummerten friedlich an meiner Seite, doch ich hatte mittlerweile das Gefühl, als seien sie ein fernes Echo und das längst Vergangene die düstere Gegenwart. So sehr steckte ich nun im Damals fest.

»Solche Schauergeschichten über zermanschte Leichen hast du mir schon oft erzählt, Paps«, sagte Junior. Der Kerl war immer noch hellwach wie eine angeschlagene Glocke. Ich hatte, glaube ich, schon erwähnt, daß die hervorstechendste Eigenschaft der Jugend darin besteht, den Alten unfaßbar auf den Geist zu gehen. Was mich betraf, war ich durch das stundenlange Erzählen am Ende meiner Kräfte angelangt und hoffte, daß mein nerviger Sohn sich mit einem Fortsetzung-folgt-Versprechen zufriedengeben würde.

»Na und?« erwiderte ich. »Ich hatte halt ein bewegtes Leben und mußte oft in den Abgrund schauen.«

»Diesmal stimmt aber etwas nicht, Paps.«

»Und was, wenn ich fragen darf? Es wäre mir lieb, wenn du es kurz machen würdest. Ich wollte heute nacht nicht mehr damit anfangen, den Weltrekord in Schlaflosigkeit zu brechen.«

»Nun ja, dieser Eloi hat dich ständig zum Kiffen verleitet, wodurch du sogar von Halluzinationen heimgesucht wurdest. Gleichzeitig aber gibst du vor, daß du dich an alles en detail erinnern kannst, ja sogar an so etwas Unappetitliches wie das Innere der Luftröhre einer total entstellten Leiche. Liegt da nicht ein Widerspruch?«

»Nö, Sherlock. Wieso?«

»Vielleicht hat die Wirkung der Droge das von dir Erlebte ins Groteske verzerrt. Die Eindrücke, die du jetzt aus dem Gedächtnis abrufst, könnten, wenn nicht gerade total falsch, so doch zumindest ein wenig verfälscht sein.«

Ich hätte nun gern einen Spiegel zur Pfote gehabt, um darin meinen blöden Gesichtsausdruck zu betrachten. Witzige Sprüche über die Jugend abzusondern war eine Sache, eine völlig andere aber war es, wenn man mit ihrem erbarmungslosen Scharfsinn konfrontiert wurde und sich eingestehen mußte, daß in Wahrheit weniger das junge denn das alte Eisen zu Witzen taugte. Deshalb wechselte ich wie alle Ertappten auf der Stelle die Strategie: Ich versuchte mich durchzumogeln.

»Da kann ich auch nichts mehr machen«, erwiderte ich. »Ich habe nur diese eine Erinnerung. Und damit basta!«

»Hey, sei nicht gleich eingeschnappt, Paps«, sagte Junior im therapeutischen Ton, als hätte er es mit einem widerspenstigen Patienten zu tun. »Also, wie war das genau, als du die Senke hochgekommen bist? Du hast zum ersten Mal dieses verlassene Areal unter dem Sternenhimmel gesehen. Wie hat sich Eloi dabei benommen?«

Wohl oder übel ging ich tief in mich und beschwor die vergilbten Bilder mit solcher Akkuratesse herauf, wie ich es vorher noch nie versucht hatte. »Wenn ich es mir jetzt recht überlege, nicht besonders aufgeregt. Aber er war ohnehin ein ziemlich cooler Typ. Außerdem ernährte er sich ja praktisch von diesem Minzenzeug, so daß er nicht anders konnte, als cool zu sein. Auch der rote alte Zausel, der ganz vorne stand und bei der Überbringung der Hiobsbotschaft noch außer sich gewesen war, wurde nicht gerade von Panikanfällen geschüttelt. Die anderen auch nicht. Ja, eigentlich war es eine einigermaßen sachliche Veranstaltung.«

»Und dann habt ihr die Leiche gesehen.«

»Ja. Sie ... sie lag da, alle viere von sich gestreckt. Nein, nun kommt es mir so vor, als sei ihr Kopf doch nicht vom Hals abgetrennt gewesen. Sie sah eigentlich auch nicht besonders zermanscht aus, eher ... nun ja, überhaupt nicht zermanscht.« Diese verdammte Minze! Sie vergröberte die Eindrücke, lieferte Bilder, die der Erwartungshaltung entsprachen, und würzte alles mit einer starken Prise Dramatik. Ich fuhr fort: »Eigentlich sah der Artgenosse im Gras wie ein gewöhnlicher Toter aus. Ich habe kaum Blut ringsherum bemerkt. Vielleicht habe ich beim ersten Anlauf etwas übertrieben ... basta!«

Junior war während des revidierten Berichts immer ruhiger geworden. Er hatte nun allen Grund, an der gesamten Geschichte zu zweifeln, was ich aber nicht glaubte.

Eher war er als guter Sohn bestrebt, die wertvollen Erinnerungen des Alten zurechtzurücken, um sich die Anfänge seines Lebens in ihrer ganzen Wahrhaftigkeit und Schärfe zu vergegenwärtigen. Ich dagegen hatte mir all die Jahre eingebildet, meine Biographie wie in Stein gemeißelt vor mir zu sehen. Was für ein Unfug! Die Erinnerung ist ein Chamäleon, das die Farbe je nach Stimmung und Gutdünken des sich Erinnernden ändert. Das weiß doch jedes Kind. Vor allem wußte es mein schlaues Kind.

»Eine Frage, Paps«, sagte Junior nach einer Weile. »Weißt du noch, wo sich dieser Brunnen befindet?«

»Was hast du vor? Wenn du deinem detektivischen Vater nacheifern möchtest, kommst du leider ein bißchen zu spät. Sechzehn Jahre sind seit dieser bitteren Zeit vergangen. Oder vielleicht sogar siebzehn?«

»Trotzdem. Kannst du dich noch erinnern, wo dieser blöde Brunnen ungefähr liegt?«

»Klar. Normalerweise bist du in dreißig Minuten dort. Wenn du allerdings jetzt durch den Schneemantel stakst, dauert es bestimmt eine Stunde. Aber was willst du nach so langer Zeit dort noch finden? Den jungen Geist von Francis? Falls die ganze Brunnenanlage überhaupt noch existiert.«

»Ich weiß es ehrlich gesagt selbst nicht. Aber irgend etwas an deiner Erzählung kommt mir komisch vor. Wie ein Gemälde, in dem eine wichtige Botschaft versteckt ist, die man erst nach mehrmaligem Hinsehen wahrnimmt.«

»Wieso denn das? Du hast sie ja nicht einmal zu Ende gehört. Wenn du die ganze Geschichte kennst, dann wirst du verstehen, daß du am falschen Ort nach den Spuren des Bösen suchst. Und ich kann dir versichern, nach all den Jahren existieren dort mit absoluter Sicherheit überhaupt keine Spuren von gar nichts mehr!«

»Vielleicht hast du recht«, sagte er nachdenklich. »Zunächst solltest du diesen Abschnitt deiner Erinnerungen zu Ende bringen. Erzähl doch weiter.«

»Wie gütig«, erwiderte ich. »Falls du darauf spekulierst, daß ich gleich zusammenbreche und du dann alles erben wirst, muß ich dich leider enttäuschen: Die Häuserzeilen in Notting Hill und Manhattan und meine dreißig Prozent Anteil an Google habe ich schon dem World Wide Fund For Nature vermacht. Du bekommst nur deinen Pflichtteil – meinen Freßnapf! Also gut, wo war ich stehengeblieben? Ach ja, die Dudes zogen mich auf, und aus der Retrospektive will es mir so scheinen, als hätten sie diese Aufgabe besser bewerkstelligt als ...«